Methodik

Beate Verhoeven | Einzel-, Paar- und Familientherapeutin, systemische Supervisorin

Das Erstgespräch

Das Erstgespräch dient dazu, Ihre Fragestellungen kennen zu lernen und mit Ihnen gemeinsam herauszufinden, wie es für Sie weitergehen kann. Dafür sind in der Regel zwei Termine mit einem etwa vierwöchigen Abstand vorgesehen.

Darüber hinaus haben Sie die Möglichkeit, sich einen persönlichen Eindruck von mir und meinem Angebot zu machen.

Sollten Sie innerhalb der ersten 30 Minuten den Eindruck haben, dass Sie persönlich ganz andere Vorstellungen hatten oder die Chemie zwischen uns nicht stimmt, beenden wir unsere gemeinsame Arbeit an dieser Stelle. Kosten fallen in diesem Fall für Sie selbstverständlich keine an!

Im Falle der Fortsetzung des Erstgespräches wird diese Sitzung ganz normal als Beratungstermin abgerechnet.


Schweigepflicht

Ihre Informationen und Daten werden selbstverständlich streng vertraulich behandelt.

Ich unterliege der Schweigepflicht nach § 203 StGB.


Erzählen und Zuhören / Das Gespräch

Jeder Mensch baut seine eigene Geschichte durch besondere Erzähltraditionen auf.

Wie erzähle ich was, wann und wem mit welchen Erwartungen?

Welche Bedeutungsmuster werden durch die Sprache vermittelt?

Die Sprache, die persönliche Geschichten erzählt, erzählt auch, welche Realitäten in sozialen Systemen (Familien / Beziehungen / Partnerschaften usw.) aufgebaut werden. Was der eine für ganz normal und unspektakulär hält, kann für jemand anderen schon als grenzwertig bis katastrophal empfunden und kommuniziert werden!

Wie berichten, wie gewichten wir in unseren Geschichten?

Welchen Ereignissen geben wir innerhalb unserer Geschichte  viel, welchen wenig Raum?

Worüber sprechen wir lieber nicht?

Der „narrative“ Ansatz (Erzählung als Form der Sinngebung in der Entwicklung des Individuums) schaut ganz besonders auf die Sprache.


Der systemische Ansatz

Neben der Psychoanalyse und der Verhaltenstherapie ist der systemische Ansatz der am weitest verbreitete praktizierte Therapie- und Beratungsansatz.

Systemisches Arbeiten nimmt nicht vordergründig Defizite in den Blick, sondern geht davon aus, dass Menschen stets versuchen, sich so ihrer Umwelt anzupassen, dass sie in ein Gleichgewicht kommen. Dafür nehmen sie nicht selten sogar ein leidvolles Erleben in Kauf.

Hinter dem systemischen Ansatz steht demzufolge eine ganz bestimmte Art, die Wirklichkeit zu sehen und daraus Interventionen abzuleiten. Ein menschliches Problem wird nicht als Störung angesehen, die eine Person hat, sondern als Qualität eines sozialen Feldes. Damit ein System wieder in Bewegung kommen kann, werden Impulse gegeben, aus denen sich wahrscheinlich für alle Beteiligten dienliche Konstellationen ergeben. Die Sicht auf die Welt kann sich dabei so verändern, dass plötzlich das Wesentliche wieder zum Vorschein kommt.

Die systemische Therapie und Beratung betrachtet

  • Krisen als Vorboten des Wandels
  • Probleme (Symptome) als Lösungsversuche und begibt sich auf die Suche nach Unterschieden, die einen Unterschied machen.

Wo immer Menschen mit Menschen umgehen, werden die Möglichkeiten, die durch systemische Konzepte bereitgestellt werden, als enorm hilfreich erlebt.


Aufstellungsarbeit, Skulptur und szenische Verfahren

Wer sich mit immer wiederkehrenden Fragen oder Gewohnheiten (Mustern) und Lebensthemen auseinandersetzt und endlich weiterkommen möchte, für den ist diese Methode sicher hilfreich.

Die Aufstellungsarbeit dient der Informationsgewinnung  und Komplexitätsreduktion, ermöglicht  das Durchspielen von Entscheidungen, aber auch den eigenen Platz in einem System sichtbar werden zu lassen. Schritt für Schritt eröffnen sich neue Fragen.

Gestellte Bilder können helfen, Gedanken und Gefühle sichtbar werden zu lassen. So können Zusammenhänge erkannt, Ziele formuliert, Wege und Wahlmöglichkeiten probiert werden. Die eigene Wirksamkeit wird deutlich und die Tatsache, dass nur ich selbst mich in Bewegung setzen kann.

In Aufstellungen bekommen auch unsere „inneren Gestalten“ und „inneren Stimmen“ Kontur – sie werden erfahrbar. Oft wirken in uns ganz widersprüchliche Kräfte und wir gestalten unser Leben vor den Hintergründen solcher einschränkenden Denk-, Fühl- und Verhaltensmuster. Einmal erkannt, können sie dann durch passgenaue Fragestellungen in ressourcenorientierte Lösungen umgewandelt werden.

Die systemische, ressourcenorientierte Vorgehensweise garantiert  einen geschützten Rahmen, der ermutigt, persönliche Anliegen, Probleme und Symptome einmal anders anzuschauen.

Aus der Forschung: Die Wirksamkeit von Systemaufstellungen bezüglich der psychischen Befindlichkeit ist mittlerweile auch wissenschaftlich nachgewiesen. Vgl. Jan Weinhold, Christina Hunger, Annette Bornhäuser, Jochen Schweitzer: Wirksamkeit von Systemaufstellungen: Explorative Ergebnisse der Heidelberger RCT-Studie, in: Famliendynamik –  Systemische Praxis und Forschung, Jahrgang 38, Heft 01 (Januar 2013), S. 42-51.


Genogrammarbeit

Unter einem Genogramm wird die Darstellung eines Familienstammbaumes verstanden. Es enthält vielfältige Informationen über die Mitglieder einer Familie und in Beziehungen. Genogramme zeichnen diese Informationen in grafischer Form auf, ermöglichen einen raschen Überblick über komplexe Familienstrukturen und bilden eine reichhaltige Quelle zur Hypothesenbildung.

Im Hinblick auf das gegenwärtige Problem bringen Genogramme „den Kalender zum Sprechen“ und ermöglichen – auch im historischen Sinne – das größere Bild zu erkennen. Idealerweise werden drei Generationen angeschaut.

Die Familie ist das primäre und, von wenigen Ausnahmen abgesehen, einflussreichste System, dem ein Mensch im Laufe seines Lebens angehört. Nahezu alle Menschen sind in Familiensystemen organisiert.

Das Genogramm ist aus der Praxis der Familientherapie entstanden. Es wird auf sehr unterschiedliche Weise eingesetzt:

• die Klärung von Familienmustern

• die Mobilisierung der gesamten Familie

• die Befreiung des Systems von Blockierungen

• die Entgiftung von Familienthemen und deren Einordnung in den Familienkontext

Außerhalb des therapeutischen Kontexts sollten Genogramme nicht eingesetzt werden, denn das Genogramm stellt nur einen Teil einer (stets im Prozess befindlichen) Exploration dar und ergeben nur dann einen Sinn, wenn es in die gesamte Familientherapie integriert wird.

Im Hinblick auf die Zukunft besteht einer der aufregendsten Aspekte der Genogrammarbeit  in seinem Potenzial für die Forschung über Familien und Familienprozesse.